Gerade fühle ich mich wirklich gestresst, bedingt durch äußere Faktoren.
Ja, ja ich weiß – es heißt Stress macht man sich selber… Aber das kann ich gerade nicht so sehen. Bei meinem Sohn läuft gerade die Autismusabklärung bzw. der Ausschluss einer Autismusspektrumstörung wie es eigentlich heißt. Und das ist gaaaanz schön anstrengend, und mit vielen Terminen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie verbunden, die ganz schön in die Tiefe gehen und viel Konzentration meinerseits erfordern. Dazu kommt die tägliche zusätzliche Fahrerei, die ich nicht gewohnt bin. Gott sei dank, hab ich jetzt ein Navi! Außerdem läuft nebenbei noch der Einstieg in die Frühförderung. Und ein paar persönliche Termine hab ich ja auch noch wie z.B. Psychodoc und Zahnarzt, Lernentwicklungsgespräch meiner Tochter, Kommunionsvorbereitung, usw. Und dann gibt es noch das übliche Programm meiner Kinder!
Das alles hängt an mir. Die Nachmittagsfahrerei kann vereinzelt mein Mann übernehmen, aber ansonsten ist es mein Job die Termine wahrzunehmen. Mein Mann meint auch, er wäre überfordert bei den Arzt- und Psychologenterminen. Er könnte da nicht so gut Auskunft geben wie ich – wo er vermutlich recht hat. Schließlich verbringe ich die meiste Zeit mit und bei den Kindern.
Jetzt bin ich zum Wochenende pünktlich zwei Tage krank gewesen, was mich nicht wundert. Ich bin aber froh, dass es nur körperlich war und ich keine psychischen Symptome entwickelt habe. Solange das so ist, muss ich eigentlich zufrieden sein. Immerhin war mir dadurch ein wenig „IchZeit“ vergönnt, die ich dringend gebraucht habe. Ich habe ein bisschen weniger am Hof mitgeholfen, was ich mir herausgenommen habe – aber irgendwo muss ich Abstriche machen, wenn ich die nächsten zwei-drei Wochen gut durchstehen will.
Am schlimmsten wäre es für mich Positivsymptome zu entwickeln und die Medis erhöhen zu müssen – ich hoffe echt rechtzeitig gegensteuern zu können! Morgen hab ich eh Psychtermin, da werde ich meine Situation sicher ansprechen können! Vielleicht hat der Doc ja einen Tipp, wie ich trotz vollgepacktem Terminkalender gut über die Runden komme.
Nebenbei mache ich mir halt auch Gedanken und Sorgen, wie es mit meinem Sohn weitergehen sollt in punkto Schuleinschreibung, Schulbesuch welcher Schule oder noch ein Jahr zurückstellen. Ich bin da ziemlich hin- und hergerissen, was jetzt das Beste für ihn ist. Die Situation ist halt die, dass er intellektuell voll im Soll ist, aber emotional – sozial, im Bereich Sauberkeitserziehung und vor allem sprachlich bei weitem nicht so weit ist, die normale Grundschule zu packen. Für ihn ist das Thema auch noch voll weit weg und er negiert den Schulbesuch noch völlig.
Die Ratschläge, die aus meinem Umfeld kommen sind zweigeteilt, teilweise auch völlig unqualifiziert (das heißt die Entwicklungsprobleme meines Sohnes werden nicht erkannt bzw. ernst genommen) – die Profis verweisen auf seinen guten Intellekt.
Ich versuche jetzt in aller Ruhe abzuwarten, was bei den ganzen Tests und Begutachtungen herauskommt und dann gemeinsam mit meinem Mann zu entscheiden. Nebenbei versuche ich mir ein Bild über die lokale Schullandschaft zu machen, und die Fördermöglichkeiten für meinen Sohn zu checken. Wichtig ist, er muss sich mit sich wohl fühlen und es muss für uns zeitlich, logistisch und finanziell machbar sein. Sonst ist niemand zufrieden und es ist für alle Beteiligten Stress.
…. und da fragt mich doch tatsächlich heute jemand, ob ich nicht bald wieder in meinem alten Beruf arbeiten möchte (Dipl. Gesundheits- und Krankenpflegefachkraft). Wenn der wüsste….
Auf alle Fälle werde ich versuchen in dem ganzen Trubel nicht auf mich zu vergessen! Wenn ich nicht „funktioniere“ hat schließlich keiner was davon – und am wenigsten ICH!