Bisher läuft alles gut. Mein Mann hat die OP gut überstanden und ist auch schon wieder ganz gut auf den Beinen – Krücken braucht er keine mehr. Jetzt steigert er die Belastung halt von Tag zu Tag. Mit dem Betriebshelfer komme ich auch ganz gut klar und es bleibt wenig von der Arbeit liegen, die im Stall so anfällt. Mein Schwiegervater hilft ja auch noch ein wenig mit was die Arbeiten draußen rund ums Haus angeht.
Im Haushalt bleibt so einiges liegen, aber meine Mutter wird in zwei Wochen kommen und mich unterstützen um das Haus mal durch zu putzen.
Trotzdem muss ich sagen, dass ich schön langsam an meine Grenzen komme. Psychisch gibt es noch keine Auffälligkeiten, aber meine Energie schwindet täglich ein Stückchen mehr. Ich versuche mich jeden Tag für eine Stunden zurückzuziehen – schließlich kann mein Mann wieder ein wenig für die Kinder da sein.
Ich bin froh, dass mein Mann nicht die OP-Variante bekommen hat, bei der er sechs Wochen an Krücken hätte laufen müssen. Ich denke, da wäre ich ziemlich schnell an meine Grenzen gelangt. Wie das alles mal laufen soll, wenn er mal ein künstliches Knie braucht, mag ich mir gar nicht vorstellen. Aber irgendwann steht das halt auch an.
Nebenzu überlegt mein Mann was er alternativ beruflich machen könnte und wie ich auch ein wenig hinzuverdienen könnte. Bis zum Rentenalter schaffen wir es vermutlich nicht weiter als Landwirte tätig zu sein. Ich hoffe, da ergibt sich eine gute Lösung.
Jetzt hoffe ich mein Mann ist in zwei Wochen wieder halbwegs fit, und alles geht dann wieder seinen gewohnten Gang. Das ist für mich eine gut absehbare Zeit und ich denke, ich kann das schadlos überstehen. Als Dauerbelastung kann ich mir nicht vorstellen das hinzukriegen. Aber jetzt ist mein Mann wieder soweit, dass er mir im Notfall zur Seite stehen kann.
Ich bin aber auch stolz auf mich, dass ich alles mehr recht als schlecht hinkriege. Ich habe sogar einer Kuh allein bei der Geburt geholfen – war wirklich Schwerstarbeit, und ein erstes Mal für mich. Aber in der Not entwickle ich anscheinend doch Kräfte und Fähigkeiten, die ich vorher nicht für möglich gehalten hätte.
Ich habe sicher wieder eine Entwicklung nach vorne gemacht, was den Umgang mit Stress und meiner Erkrankung betrifft und somit habe ich sicher aus dieser Belastungssituation gelernt.
Hi Katharina, lese hier eine Weile deinen Blog mit und ich finde es gut wie du deinen Alltag und deine Erkrankung stemmst. Ich bin selbst diagn. und sehr froh wenn man von anderen lernen kann, daher danke für deinen Mut.
Ich kann dir für Austausch falls du es nicht kennst den http://www.schizophrenie-online.com/forum empfehlen gibt es seit diesen Herbst. Da du geschrieben hast du warst in einem anderen wo es aber dann recht ruppig zuging, hier in diesem sind die Leute sehr nett und es gibt guten Austausch.
Lg, Bernadette (mein Nickname)
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