Jetzt habe ich mal schon länger nichts mehr geschrieben – ich kann gar nicht genau sagen warum. Mir war nicht danach, Leere im Kopf, abends immer gleich eingeschlafen, stressige Tage, depressive Tage,… ich weiß auch nicht. Irgendwie hatte ich einfach nichts mitzuteilen bzw. war mir nicht nach niederschreiben.
Mir geht´s auch körperlich gerade nicht so gut, drum bin ich einfach froh den Alltag irgendwie zu schmeißen. Meine „Nerven“ sind auch gerade nicht die besten. Ich bin rasch gereizt und unmutig. Schatten sehe ich zur Zeit nicht.
Und heute schreibe ich, weil ich nicht einschlafen kann. Ich habe auch die letzten Wochen nicht soo gut geschlafen, aber die Stundenanzahl ist schon hingekommen.
Gestern habe ich mit dem Doc besprochen wie es mir gerade so geht. Wir haben mal alles beim alten gelassen, mit der Option jederzeit in die Praxis zu kommen, wenn es mir schlechter gehen sollte bzw. sich stärkere Symptome entwickeln sollten. Ich mach das schon sehr gut, was den Umgang mit der Erkrankung angeht – sagt er mir immer wieder und ich bin auch ein bisschen stolz drauf. Aber ich mag nicht überheblich werden, in dem Sinne, dass ich alles schon alleine hinkriege, wenn mehr Frühwarnzeichen kommen o. Ä. Denn das wäre ein Rückschritt in alte Muster: ich brauche niemanden und regel mir schon alles alleine. Sieht man ja wie gut das geklappt hat!
Gerade lese ich sehr viel; Bücher über bipolare und schizophrene Menschen, Gelassenheit, Body Positivity.
Ich nutze genauer gesagt fast jeder freie Minute dafür. Manch einer meint natürlich, dass sei schon zu viel des guten und ich könnte die Zeit sinnvoller nutzen. Dem muss ich irgendwie recht geben. Nur fehlt mir die körperliche Energie meine Zeit anders einzusetzen, und da Lesen immer schon meine Leidenschaft war… früher habe ich Wälzer von 1000 Seiten in 4 Tagen verschlungen! Meine zweite Leidenschaft war Musik hören. Das lasse ich schon seit Jahren ganz – die Geräuschkulisse ist mir zuviel; nur beim Autofahren kann ich nicht ohne Radio. Ansonsten bin ich nur froh, wenn ich mal gar nix höre. Das heißt Kinder und Mann sind aus dem Haus.
Körperlich geht es mir deswegen nicht gut, weil ich mich fühle als hätte ich einen grippalen Infekt mit Muskel- und Gliederschmerzen und Fieber – nur habe ich keinen Infekt mit Fieber. Nur die Schmerzen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit sind da, und das seit jetzt bereits drei Wochen. Zuerst dachte ich ein Zahn sei schuld daran; ist aber nicht. Jetzt überlege ich mir schon mal zum Hausarzt zu schauen, denn normal ist das sicher nicht. Besonders nachts wache ich dann durch die Schmerzen schon mal auf, bzw. kann ich nicht in Seitenlage liegen. Mein Schlaf ist damit ungenügend und ich merke das dann den ganzen Tag – ich muss mich viel mehr konzentrieren, fühle mich schlapp und müde. In der Früh bin ich auch sehr unbeweglich, dafür sind die Schmerzen dann etwas besser. Ein Schmerzmittel wie IBU oder Paracetamol helfen eigentlich nicht. Mal schauen. Vielleicht hab ich ja nächste Woche Zeit und bekomme einen Termin um das mal in Ruhe anschauen zu lassen. Mein Problem: ich gehe nur ungern zum Hausarzt. Es ist einen Zweierpraxis und der eine Arzt nimmt mich glaube ich nicht sonderlich ernst bzw. er reduziert mich sehr nur auf mein Übergewicht. Ich hoffe mal, ich gerate an die andere Ärztin, was mir echt lieber wäre…
Mir fällt natürlich gleich Fibromyalgie dazu ein, will aber auch nicht gleich den Teufel an die Wand malen. Ich warte jetzt mal bis Montag ab, aber dann wäre mein Leidensdruck wohl so groß, dass ich gerne zum Hausarzt gehen würde.
Wenn du gerade keine Energie hast, etwas „produktives“ zu tun, dann ist es doch vollkommen legitim! Ich finds super, dass du auf deinen Körper hörst. Man muss nicht immer produktiv sein.
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