Ich denke zur Zeit wieder mal häufiger über die nähere Zukunft nach. Gemeint ist damit ein Zeitraum von etwa einem Jahr – mehr hat keinen Sinn, wie ich es für mich festgestellt habe. Manchmal schaffe ich es dabei positiv zu bleiben, die meiste Zeit mache ich mir aber schon eher Sorgen, wie ich mit den anstehenden Veränderungen und Herausforderungen zurecht kommen werde. Knackpunkt ist für mich immer wieder, das ich die Erwartungen – besonders die meines Mannes – nicht so erfüllen kann, wie er das gerne hätte. Ich habe oft das Gefühl, ich sollte mich teilen können um einerseits für die Belange meiner Kinder da zu sein und andererseits wartet immer mehr Arbeit in Haus und auf dem Hof auf mich.
Ich komme mir vor wie auf Dauerbereitschaftsdienst. Ständig will jemand was von mir. Ständig muss ich zu einer Seite NEIN sagen und habe immer ein leicht schlechtes Gewissen dabei. Nehme ich mir mal Zeit für mich, habe ich ständig den Gedanken, ich sollte aber dieses oder jenes machen oder erledigen und nicht so “faul“ sein…
Ich merke zwar, das ich zunehmend an Leistungsfähigkeit gewinne, aber das passiert nicht in dem Tempo, in dem die Anforderungen an mich steigen.
Ich bin auch verunsichert, was die berufliche Zukunft meines Mannes betrifft. Gesundheitlich hat er doch auch so seine Probleme (Gelenke) und mit seinen Äußerungen dazu versetzt er mich manchmal in Panik! Er versteht nicht, was sein gedankenloses Gerede bei mir anrichtet. Ich weiß nur, dass ich vieles alleine auf dem Hof nicht schaffen kann und das macht mir Angst.
Klar für mich ist nur – meine Hauptaufgabe besteht darin einen neuerlichen Krankheitsschub möglichst nicht herauszufordern und zu vermeiden! Besonders eine Psychose wäre besonders für meine Kinder schlimm mitzuerleben. Ich muss noch mehr lernen mich abzugrenzen und für meine Bedürfnisse einzustehen. Aber das bietet doch einiges an Konfliktpotential innerhalb der Familie…
Über die Entwicklung meiner Kinder mache ich mir auch oft Gedanken. Finden sie ihren Weg, schaffen sie es sich sprachlich noch weiter zu entwickeln? (Beide haben hier ihre Defizite.) Vermeide ich alle Risiken, fördere ich sie genug, um einer etwaigen psychischen Erkrankung ihrerseits vorzubeugen? Reichen meine Fähigkeiten als Mutter aus, kann ich ihnen genug bieten?
Ich verbringe nicht jeden Tag mit diesen Gedanken, aber diese Themen beschäftigen mich doch immer wieder.
Ich verstehe das gar nicht, wie Mütter das überhaupt schaffen können, auch wenn sie keine Erkrankung haben. Hut ab!
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