Gedanken und Berichte

Es geht schon

Heute wurde ich wieder einmal gefragt, wie es mir denn so gehe. Von einer Person, die mir nicht so nahe steht wie ich es gern hätte und zu der ich auch nur alle paar Monate Kontakt habe. Klar freue ich mich von ihr das gefragt zu werden, weil ich weiß, dass es sie wirklich interessiert. Persönlich hat sie auch psychische Probleme, allerdings in weniger dramatischer Form – dennoch leidet sie darunter.
Ich habe ihr deswegen auch wirklich ehrlich geantwortet: Es geht schon. Es war schon mal schlechter, könnte aber auch besser sein. Mehr wollte ich auch nicht dazu sagen und darum haben wir das mal so stehen lassen, aber ich weiß, sie kann das richtig einordnen.
Selber geht es ihr auch gerade nicht so fein, da eine nahe Angehörige von ihr schwer erkrankt ist mit ungewissem Ausgang und ich denke es war darum wichtiger sie reden zu lassen, als meine derzeitigen Probleme in den Vordergrund zu rücken.
Meine Probleme laufen mir ja auch nicht davon – darüber kann ich bestimmt zu einem anderen Zeitpunkt besser mit ihr reden. BTW habe ich mir vorgenommen sie öfter anzurufen.

Fragt mich einer meiner Brüder wie es mir so gehe, lasse ich schon bestimmte Gegebenheiten mal weg, aber sie gehen doch sachlich ans Thema ran. Fragt mich meine Mutter gehe ich sowieso sehr vorsichtig an die Sache heran. Sie will es einfach nicht hören, was wirklich ist bei/mit mir. Sie lässt mich da gar nicht ausreden, kommt auf lauter Banalitäten, fällt mir ins Wort und bricht das Gespräch sehr rasch ab. Das frustriert mich sehr. Warum fragt sie dann, wenn sie damit nicht zurechtkommt? Ich verstehe nicht, warum sie es dann nicht sein lässt.
Wenn mich jemand fragt wie es mir geht, will noch immer ich entscheiden was ich erzählen mag, aber ich will auch ernst genommen werden mit dieser Frage.

Na egal, also wie geht es mir.
Meine depressive Verstimmung bessert sich nach und nach. Ich komme morgens wieder etwas leichter aus den Federn und habe weniger Motivationsschwierigkeiten. Mein Selbstwertgefühl würde ich als neutral bezeichnen und ich habe das Gefühl, dass es weiter aufwärts geht.
Was das Essen angeht, habe ich doch relativ regelmäßig meine Essattacken. Momentan geht es mir aber nicht so schlecht damit, weil ich erstens versuche Druck aus dem Essthema zu nehmen und zweitens lockerer an mein Kontrollthema herangehe. Ich wiege mich nicht mehr täglich und esse worauf ich Lust habe. Ist ja schon mal ein Fortschritt.

Vielmehr beschäftige ich mich mit meinen persönlichen Hintergründen (innerer Schatten, inneres Kind) und lese hierzu sehr viel und versuche zu erforschen, ob ich da alleine durchkomme, oder therapeutische Unterstützung brauche. Ich hab da ziemlichen Respekt davor und die Therapeuten wohl auch (Triggergefahr, neuer Schub wird provoziert).

Ich weiß – ohne Therapie hab ich wohl wenig Chance auf Auflösung und Genesung/Heilung; die Frage ist halt: ist es machbar einen heraufziehenden Schub zu erkennen und rasch gegenzusteuern. In mir wehrt sich so einiges, weil ich weiß, ich würde mir selber die Schuld aufladen und mich als Versager sehen, wenn es soweit kommen würde. Vieles sehnt sich aber auch nach Unterstützung und Hilfe und Erleichterung.
Momentan hab ich da echt so ein bisschen einen Stillstand und das ärgert und frustriert mich ein wenig.
Es ist halt auch so, sollte es zu einem neuen Schub kommen, wären meine Kinder so alt, dass sie die Situation voll mitkriegen würden, aber nicht verstehen und darum wohl auch mein Wiggel-Waggel. Und bei den derzeitigen Wartezeiten, auf einen Psychotherapieplatz ändere ich meine Meinung bestimmt noch des Öfteren bis es wirklich dazu  kommen sollte…

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