Ich genieße wieder einmal die ruhigen Abendstunden, in denen ich Zeit für mich habe und mich meine Medis noch nicht davon abhalten noch aktiv zu sein.
Das ist gar nicht so leicht so halbwegs sinnvolle Sätze von mir zu geben, wenn ich schon unter der abendlichen Medikation stehe. Vor allem, wenn die Restless legs einsetzen, komme ich vor lauter Unruhe nicht mehr weiter und muss schauen, dass ich schnell einschlafe. Auch die anderen Nebenwirkungen wie Konzentrationsstörungen, Wortfindungsstörungen, Verlangsamung, Heißhunger … verschlafe ich am besten. Gut dass mein Doc nichts dagegen hat, dass ich alles abends einnehme.
Ich schweife ab. Eigentlich wollte ich nur berichten, dass ich mit der Weizenfreiheit gerade nicht so hundertprozentig zurechtkomme. Ich müsste noch mehr selber zubereiten und das fällt mir zeitweise sehr schwer, besonders wenn es mal aufwendiger ist vom Rezept her ist. Manchesmal sind Fertigprodukte einfach alltagstauglicher für mich und dann muss es auch schon mal ein Wrap oder Germknödel sein. Ich hab da jetzt auch nicht einen großartigen Unterschied in meinem Befinden bemerkt, als ich mal „gesündigt“ habe. Möglicherweise ist das Weniger an körperlichen Beschwerden auch auf meine Gewichtsreduktion zurückzuführen. Immerhin sind es jetzt knappe 20 Kilo, die mich verlassen haben.
Auf alle Fälle möchte ich aber weiterhin zumindest weizenreduziert leben. Ich hab z.B. nur mehr Dinkelmehl, Dinkelnudeln und Dinkel- oder Roggenbrot im Haus . Da back ich mir auch schon mal selber eines. Ansonsten ist da noch Luft nach oben.
Wichtig ist es mir, das Gefühl zu haben, etwas für mich zu tun. Gerade in Zeiten in denen alle und jeder an einem ziehen und zerren, geht das meist unter.
Und zur Zeit ist die Ernährung das Einzige, an dem ich selber drehen kann. Auch wenn sonst keiner mitmacht. Aber es ist der Bereich, wo mich Änderungen und Umstellungen kaum Energie kosten – sondern im Gegenteil. Ich bin mit einer gewissen Euphorie dabei und ziehe es nach einiger Zeit des Ausprobierens auch in einer Form durch, die an meine Bedürfnisse angepasst ist. Ich meine es ist besser dauerhaft zu 80% dabei zu sein, als mit Vollgas los zu starten und es dann ganz aufzugeben. Jetzt hoffe ich nur, dass das mit meinem Gewichtsverlust auch so funktioniert, wie ich mir das vorstelle.