Tja, was soll ich sagen – ich habe Besuch bekommen. Das zweite Mal, dass ich jemanden eingeladen hab; die Kinder zum Spielen und wir Mamas zum Kaffee. Gott war ich aufgeregt. Ich hab sogar fast das ganze Haus geputzt. Trotzdem hab ich mich beinahe für alles entschuldigt – den Garten, den Zustand des Hauses. War mir im Nachhinein peinlich. Warum sollte ich mich für das Haus und den Garten schämen? Es ist bei uns so wie es halt ist und damit Pasta! Wenn bei meinem Gegenüber nur nicht alles so perfekt zu Hause wäre. Meine Unsicherheit hat da mal wieder voll zugeschlagen.
Was soll´s. Jetzt kann ich mein Verhalten auch nicht mehr ändern. Dabei war es sonst voll nett und auch entspannt. Die Kinder haben sich gut verstanden und waren die ganze Zeit voll beschäftigt. Die Zeit ist auch schnell vergangen. Ein gutes Zeichen wie ich finde.
Mein Halbouting (ich bin psychisch krank) war ein bisschen unbefriedigend für mich, weil nicht nachgefragt wurde, doch sonst verlief alles gut meiner Meinung nach.

Ich wünschte ich wäre da lockerer drauf und mir wäre es nicht so wichtig, wie andere über mich urteilen. Wer sagt denn überhaupt, dass sie dies tun?! Meine Einstellung sagt da glaube ich viel mehr über mich aus, als über sonst was. Ich erkenne daran, dass ich noch viel an mir und meinem Selbstwertgefühl zu arbeiten habe.

Vielleicht fehlt mir auch nur die Routine was Einladungen und Besuch bekommen angeht. Durch meine sozialen Phobien ist das für mich doch nicht selbstverständlich jemanden zu mir nach Hause einzuladen. Ich überlege auch schon fieberhaft, wie ich es schaffen kann über meinen Schatten zu springen und auch mal eine Nachbarin plus Nachwuchs zu uns kommen kann.
Wahrscheinlich werde ich da eine Anlaufzeit brauchen. Jetzt kommt auf alle Fälle mal längerer Besuch – die Oma aus Österreich – aber das ist ganz was anderes. Meine Verwandtschaft kennt mich halt und weiß Bescheid…