Ein Thema, mit dem ich mich zur Zeit literaturtechnisch doch sehr stark auseinandersetze. Es spricht mich sehr an – besonders was das Essen angeht, aber natürlich auch der Umgang mit Stress und Ängsten. Ich finde das Thema ist es wert bei mir mal da genauer in die Tiefe zu schauen. Auch wenn ich noch nicht genau weiß, wie ich mir zeitliche Freiräume dazu schaffen kann.
Ich würde mich überhaupt als sehr unachtsam beschreiben. Ich wundere mich immer darüber, wie sehr anderen Menschen Kleinigkeiten z.B. in der Natur auffallen oder wie etwas riecht oder sich auf der Haut anfühlt. Oder beim Essen merke ich oft erst mittendrin was und wie viel ich mir da einverleibe.
Ich bin da sehr pragmatisch und auf das „wirklich“ Relevante reduziert. Mir fällt vieles gar nicht auf und ich habe das genießen verlernt – was daran der Anteil meiner Erkrankung ist sei da mal dahingestellt.
Fakt ist, ich möchte lernen offen und achtsam durch das Leben zu gehen und mir das genießen erlauben. Dazu möchte ich mich weniger nach den Meinungen anderer in meiner Umgebung richten und mich mehr auf mich fokussieren, was mir bestimmt zugute kommen wird. Aber manchmal habe ich das Gefühl alle zerren an mir und wollen was – und ich kann noch immer schlecht NEIN sagen.
Erstaunlich finde ich, das mich allein das Lesen der Bücher schon etwas ruhiger und gelassener gemacht hat; ich merke es im Umgang mit meinen Kindern. Ich glaube auch, dass es da zu einer Wechselwirkung kommt und auch meine Kinder dementsprechend anders auf mich reagieren. Momentan fühlt sich die Beziehung zu ihnen sehr harmonisch an – gut harmonisch, ohne Haken dran. Beim Essen bemerke ich zumindest häufiger, was ich da eigentlich gerade tu und aus welchen Gründen ich esse. Und ich schaffe es leichter mich dabei zu unterbrechen.
Schade ist nur, dass ich niemandem hab, der mich bei dem Thema gut unterstützen kann. Aber da gibt es vielleicht doch auch andere Möglichkeiten nicht ganz allein damit dazustehen.
Erst mal mach ich weiter mit der Leserei und dann möchte ich ein paar kleine Achtsamkeitsübungen in meinen Alltag verankern. Ohne die Praxis wird das sonst nämlich nichts ;)!