Ich habe gerade eine ziemlich stressige Woche hinter mir und ich kann sagen, mir geht es gut und habe keinerlei „Nebenwirkungen“ verspürt. Von wegen Schattensehen, Tinnitus, Antriebsprobleme – allerdings Heißhunger auf Süßes und starke Verspannungen.
Jetzt ist die Situation wieder ruhiger und weniger anstrengend – ich merke richtig wie mir eine Last von den Schultern fällt.
Meinen drei Lieben ging´s nicht gut – alle drei lagen mit der Grippe flach. Neben der Krankenpflege war es für mich nicht leicht, die Arbeit am Hof mit unter einen Hut zu bringen. Ich war hin und her gerissen zwischen der Betreuung meiner Kinder und der verstärkten Unterstützung meines kranken Mannes. Ich musste Arbeiten machen, die ich ansonsten nicht erledige, weil mir die Bewältigung dieser auf die Dauer zu viel ist. Aber für die eine Woche ging es dann doch! Ich bin ein bisschen stolz auf mich!
Das zweite Problemchen war, dass beide Kinder bei mir geschlafen haben, und die Nächte sehr unruhig waren mit vielen Schlafunterbrechungen für mich. Normalerweise reagiere ich da gern mit Halluzinationen drauf. Ich bin echt froh, dass ich momentan stabil genug bin, dass es nicht soweit gekommen ist. Außerdem weiß ich jetzt, was ich auch ohne Hilfe von außen zu leisten imstande bin. Somit hatte diese Situation auch etwas gutes an sich.
Ganz ohne Hilfe stimmt nicht ganz – der Schwiegervater kam auch morgens zur Stallarbeit. Allerdings nur wie es ihm gerade passte und nur auf Bitten um seine Hilfe.
Ich bin manchmal traurig darüber, dass ich und mein Mann um jeden Handgriff extra bitten müssen bei seiner Familie; von sich aus kommt da gar nix.
Bei meiner Familie – speziell meine Mutter betreffend kommt immer: ich müsste es ja nur sagen – und ja wenn ich doch nicht nur soooo weit weg wohnen würde, wäre sie sofort da,…
Die Betonung liegt auf dem Weit-weg-wohnen ihrer Tochter und Enkelkinder und ich ja somit selber schuld sei, wenn sie nicht helfen könnte – sie sei ja nicht mehr die Jüngste wegen der Anreise, usw.
Da bin ich der Typ, der dann eher gar nicht um Hilfe bittet, wenn es dann ja so umständlich ist bzw. ich das Gefühl bekomme ich müsse bitten und betteln gehen. Wenn meine Kinder nicht wären, würde ich es glaube ich ganz sein lassen.
Das ist überhaupt so ein Thema für mich – das Unabhängigsein – besonders von meiner Verwandtschaft, auch der angeheirateten; wenn hier auch nicht so stark wie bei meiner eigenen. Wenn wer bereit ist zu helfen, dann nur immer zu dessen Bedingungen und Vorstellungen. Wie und welche Hilfe ich gerne hätte und brauchen würde interessiert da wenig. Hauptsache ich bin dann dankbar dafür. Bin ich es nicht im ausreichenden Maße kommt dann besonders von einer Person nur sowas wie: ich hab´s ja nur gut gemeint – oder: ich muss ja nicht helfen wenn es nicht passt, ich hab´s halt so gemacht wie ich es mir gedacht habe,…
Dabei wäre es so leicht zu fragen: wie kann ich dir am besten helfen oder eine Hilfe sein.
Dann kann ich ja noch immer klären, ob das machbar ist oder nicht.
obwohl ich nie verlangt hätte anfallende Kosten zu übernehmen oder anstrengendes zu tun. Es wäre nur etwas bürokratischen zu übernehmen gewesen. Naja. Sonst steckt mir diese Person immer wenn möglich Geld zu,… So ist das halt wenn ich wirklich mal Hilfe bräuchte.
So habe ich mir das Fragen darum abgewöhnt, weil es einfach ein Scheißgefühl ist, jemanden zur Hilfe überreden zu müssen bzw. das Gefühl vermittelt zu bekommen, dass diese Hilfe nur mit Unannehmlichkeiten geleistet werden kann.
Und somit versuche ich auch alles zu tun, damit ich nicht ins Krankenhaus muss wegen meiner Erkrankung bzw. einem neuerlichen Schub, damit mein Mann nicht auf die Hilfe unserer Verwandten angewiesen ist.
Womit sich der Kreislauf in diesem Post wieder schließt. Vorbeugung und Haushalten mit meinen Kräften ist das A und O.