Gedanken und Berichte

Status quo

Ich glaub wirklich ich hab mich wieder erfangen – nur wenn ich ein bissl mehr schaffe, rächt sich das am nächsten Tag gleich mit ein wenig mehr Müdigkeit. Ab und zu sehe ich Schatten, aber ansonsten ist es ok wie es mir zur Zeit geht. Nur mein Mann meinte zur Abwechslung wieder einmal, dass ich doch mehr tun könnte – wie z.B. das Haus durchputzen o.ä. – er verlange ja eh nicht viel von mir… Ich hasse das, wenn er mir so kommt. Vor allem deswegen, weil ich ein schlechtes Gewissen bekomme. Klar hat er damit recht, dass das Haus besser aussehen könnte, aber er ignoriert damit völlig, dass ich nun mal einfach nicht alles auf die Reihe bekomme im Alltag. Ich bin ja nicht umsonst behindert eingestuft. Aber das verdrängt er gern. Ich sag dann meist schon gar nix mehr drauf, denn wenn ich mich rechtfertige, fühle ich mich noch mieser. Und die ganze Sache zieht mich runter, weil ich den Verdacht habe, mein Mann hält mich schlicht für faul. … und immer dieser Nachsatz: er verlange ja nicht viel!
Die Krankheit soll jetzt nicht generell eine Ausrede sein für Dinge die ich nicht auf die Reihe bringe – aber sie ist nun mal die Ursache und der Grund, warum meine Leistungsfähigkeit im Vergleich zu früher eher mau ist. Viele Anforderungen des Alltags und Veränderungen sind für mich oft schon wie ein hoher Berg, und ich weiß nicht wie ich ihn erklimmen soll.
Ich hab schon genug damit zu tun für meine Kinder da zu sein mit allem drum und dran. Meinem Mann soll ich auch bei der Arbeit helfen (zur Zeit ca. 2-3 Std. täglich). Für mehr hab ich oft keine Energie übrig. So mache ich halt nur mehr das Notwendigste beim Rest meines Bereiches (Haushalt u. Garten). Ich habe es schon so oft bereut, wenn ich meinem Mann zu liebe mehr mache, als ich eigentlich kann.
Ich wünschte mir wirklich, er würde sie nur einmal ernsthaft und eingehend mit der Materie beschäftigen… Wäre die Situation umgekehrt, würde ich es gar nicht aushalten mich nicht zu informieren und zu recherchieren. Ich würde wissen wollen, womit wir es als Paar zu tun hätten und wie ich meinen Partner unterstützen könnte.
Mein Mann ist da halt anders gestrickt. Einerseits leider, andererseits behandelt er mich wie einen normalen Menschen ohne Handycap – was ja auch gute Seiten hat.

 

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