Heute habe ich festgestellt, dass das Telefonieren und ich nicht gut zusammenpassen. Endlich konnte ich mich überwinden eine Sache anzugehen, die ich schon Jahre vor mir herschiebe. Dazu musste ich mit zwei Notaren telefonieren. Mir ging es dabei echt dreckig. Ich bekam Magenschmerzen und wurde ganz zittrig – fast panisch! Dabei kann ich mir nicht erklären, warum das so war.
Ich muss mich ja auch so schon überwinden zu telefonieren, wenn ich an jemanden ein Anliegen habe. In mir kommen dann sofort Gedanken auf wie: ich will nicht stören oder aufdringlich sein, vielleicht kommt mein Anruf ungelegen,… Ich mache mir viele Gedanken dazu, was der andere am Hörer vielleicht über mich denken mag.
Das führt natürlich dazu, dass ich soziale Kontakte viel zu wenig pflege und diese auch rasch wieder einschlafen.
Leicht fällt mir nur Arzttermine auszumachen die nicht mich betreffen – das kenn ich einfach aus der Arbeitsroutine früherer Zeiten. Da hab ich eher emotionale Distanz dazu.

Ich empfinde das wirklich als pathologische Fehlfunktion meinerseits und ist unbedingt ein Thema, das ich bearbeiten muss – dringend!
Dabei wäre doch nur logisch zu denken, der andere wird es mir schon sagen, wenn mein Anruf ungelegen kommt oder wenn er mir nicht weiterhelfen kann. Mehr kann ja schließlich nicht passieren.
Mich würde echt interessieren, warum Telefonieren für mich derart negativ behaftet ist.
Eine Ursache könnte sein, dass ich sehr viel Unangenehmes ungewollt über das Telefon mitbekommen habe. Eine andere, dass mir als Kind eingetrichtert wurde ja nie zu stören oder aufdringlich zu sein – besonders „besseren Leuten“ gegenüber nicht.
Dabei stellt sich natürlich die Frage, warum ich bestimmte Menschen für etwas „Besseres“ halte, als mich. Oder warum ich glaube, von ihrem Gutdünken abhängig zu sein.

Mein nicht vorhandenes Selbstwertgefühl lässt grüßen! Ich schaffe es oft nicht einmal nur zum Plaudern anzurufen. Vielleicht hilft ja die Strategie – Augen zu und durch – etwas…