… nehme wieder meine normale, verordnete Dosis an Quetiapin. Und ich muss sagen, ich kann klar einen Unterschied erkennen. Ich schlafe besser- bzw. meine Träume sind weniger schräg, ich bin weniger müde (was mich sehr erstaunt hat!), nehme den Alltag wieder etwas leichter hin, aber ich habe dafür wieder stärkere Wassereinlagerungen und fühle mich steifer.
Was die Müdigkeit angeht habe ich erkennen müssen, dass wohl ab einer bestimmten Dosis die Krankheit die Hauptursache ist. Der Grundsatz meines Psychiaters: so hoch wie nötig, so wenig wie möglich – jetzt weiß ich wo bei mir klar die Grenze liegt. Und ich sehe auch ein, dass es ohne/mit weniger Medis nicht geht bei mir.
Meine Mutter hat gerade auch mit einer Neuerkrankung an einer Hashimoto Schilddrüsenentzündung zu kämpfen. Sie erklärte mir, dass es eineinhalb Jahre dauern kann, bis die Krankheit so im Griff ist, dass sie keine Symptome mehr hat. Aber ich kenne das ja von meiner Krankheit… Wenn ich so was höre, dass meine Erkrankung mit anderen somatischen Erkrankungen verglichen wird, ärgere ich mich. Eine psychische Erkrankung ist meiner Meinung nach mit keiner somatischen zu vergleichen. Genau sowenig die Therapie! Mir ist klar, dass meine Mutter einfach nur mit ihren Sorgen verstanden werden will und verständnisvolle Worte von mir hören möchte und dass ich Mitgefühl zeige. Natürlich möchte ich ihr Leiden nicht herabsetzen. Aber ich tue mir da schwer, weil mein Umfeld meine Krankheit so gar nicht verstehen kann und will.
Aber wenn mir jemand erzählt, er hätte so einen Heißhunger auf ein Medikament bekommen, oder sei für einen Tag so müde durch eine Infusion, kann ich nur sagen: siehst du, und so geht es mir jeden Tag! Erst durch eigenen Erfahrungen scheint es anderen möglich, wenige meiner Symptome und Nebenwirkungen nachvollziehen zu können. Traurig eigentlich, dass das notwendig ist, denn ich wünsche keinem krank zu sein!