Was ist der tiefere Sinn meiner Psychose bzw. schizoaffektiven Psychose?
Wieder einmal beschäftigt mich diese Frage. Denn nix passiert einem im Leben ohne Grund. Das meine ich in dem Sinne, dass alles was mir bisher passiert ist oder mit mir passiert ist, mich zu dem Menschen gemacht hat, der ich heute bin und wie mich bin. Manchmal bin ich mit mir zufrieden, dann wieder weniger… Momentan hadere ich kaum mit der Krankheit. Sie gehört halt auch zu mir wie so vieles andere. Das heißt wiederum nicht, dass mich die Krankheit ausmacht. Mich machen zahlreiche andere Aspekte aus. Ist es darum unbedingt notwendig, dass der Psychose ein großer und tiefer Sinn innewohnt?
Klar, die Krankheit ist ein starker Einschnitt in meinem Leben, aber das waren andere Dinge auch – negative wie positive. Und diese Dinge haben mich schon früh dazu bewegt mich mit mir und meinem Inneren intensiver zu beschäftigen. Und ich habe nicht das Gefühl mich da auf einem Irrweg zu befinden. Mein Problem lag eher auf der Ebene zuviel zu zerdenken und nicht mit anderen darüber reden zu können – mangels fehlender geeigneter Person. –> Psychotherapie nicht aus den Augen verlieren!!!
Irgendwann hat mich der Gedanke gepackt, ich habe genug Scheiße für mein Leben erlebt – jetzt ist Schluss damit!

Die Psychose kam nachher, also kann sie nicht nur schlecht sein!
Das zeigt allein schon die Tatsache, dass mich mein Mann mit der Krankheit geheiratet hat 🙂 und der Alltag recht gut gelingt mit unseren beiden Kindern.
Ich empfinde sie eher wie eine Behinderung nach einem Unfall, die mich trotzdem nicht daran hindert im Leben weiter zu machen. „Jetzt erst recht“ – sind zu starke Worte. Aber „ich will aber obwohl“ trifft es ganz gut. Ok – da sind noch die Depression und die Manie… auch damit kann und will ich gut leben!