Ein Blogger hat mich mit einem Beitrag sehr zum Nachdenken gebracht. Es geht um Gewalt (welcher Art auch immer) und ihre Folgen.
Seit dem Lesen beschäftigt mich das Thema in meinem Inneren sehr.
Auch mir ist Gewalt begegnet in meiner Kindheit und Jugend. Mir persönlich vor allem psychische Gewalt. Aber ich habe bei anderen Familienmitgliedern körperliche Gewalt und sexuelle Gewalt miterlebt, mitgehört, mitangesehen und das über Jahre.
Zum Teil wurde anderen Gewalt angetan, weil ich mich nicht so verhielt wie ich scheinbar sollte. Obwohl ich sehr angepasst und pflichtbewusst war und immer versuchte es allen Recht zu machen. Besonders meinen Eltern. Meinem Vater mehr als meiner Mutter, da er der Gewalttätige war. Meine Mutter setzte mich eher indirekt psychischem Druck aus. Für mich war das sehr schlimm, dass jemand anderes für meine Fehler herhalten musste. Ich konnte und kann es auch heute noch nicht verstehen, warum nicht ich bestraft wurde.
Zeitweise konnte ich jede Nacht Schreie und Schläge hören, vieles passierte in der Zeit als ich im Internat war. Dort hatte ich die ganze Zeit Angst um meine Geschwister und meine Mutter, sowie die Tiere die wir hatten – besonders deswegen, weil Waffen im Haus waren. Die schlimmste Zeit in meiner Jugend. In der Zeit hatte ich wohl meine erste Depression mit Selbstmordgedanken.
Noch heute zucke ich Zusammen, wenn jemand herumschreit in dem Tonfall, wie es mein Vater getan hat; habe ich Angst vor Alkoholikern, erschrecke ich wenn ich bei jemandem ein blaues Auge o.ä. sehe. Noch heute kommen die Angstgefühle hoch, wenn ich an die Zeit zurückdenke. Noch heute denke ich darüber nach, wie meine Geschwister diese Zeit erlebt haben und was heute noch davon übrig ist.
Wir reden nicht darüber…