Was mich verwundert ist, dass alle erstaunt tun, wenn ich davon erzähle, dass es in den Ferien entspannter für mich war und dass ich es schon merke mit der Kindergartenfahrerei und der Spielgruppe. Einige Arzttermine stehen auch bald an, Kuchenbacken für den Kindergartenverkauf usw. Anscheinend denken alle, wenn ich mal eine gute Zeit habe, geht es auch immer weiter bergauf, egal wie die alltäglichen Umstände sind. Das mein Krankheitsverlauf sehr stark von den äußeren Umständen abhängt, verdrängen die Lieben.
Ehrlich gesagt mach mich das sauer. Wozu erzähle ich wenn es mir schlecht geht und erkläre warum das so ist. Hört mir eigentlich jemand richtig zu?!
Meine Mutter ganz bestimmt nicht. Da muss ich beim Telefonieren schon dazu schauen, dass ich zu Wort komme und es dann auch richtig bei ihr ankommt. Das führt dazu, dass ich nicht so gern mit ihr telefoniere. Aber wenn das wöchentliche Pflichttelefonat nicht halbwegs pünktlich erfolgt, kommen gleich indirekte Vorwürfe. Dazu muss ich sagen, dass wir vereinbart haben, dass immer ich sie anrufe. Als Grund gilt, dass ich anrufen kann, wenn die Kinder gerade nicht stören. Für mich aber ist der unausgesprochene Hauptgrund der, dass ich mich dann seelisch auf das Gespräch vorbereiten kann. Für mich ist das sehr wichtig, da von meiner Mutter oft Kommentare, Fragen und Aussagen kommen, die mich triggern, und ich möchte da gut gewappnet an das Gespräch herangehen.
Ansonsten fängt die Woche schon eher bescheiden an, weil mein Mann krank ist und wie Männer halt so sind auch sehr darunter leidet. Er fordert dadurch von mir mehr Unterstützung ein, die ich eigentlich gar nicht imstande bin zu leisten,… das kenne ich ja schon und es belastet mich doch!