Im Forum ist es zum Thema geworden: Kindheit analysieren oder nicht.
Die einen sagen, es muss doch nicht alles, was man erlebt hat aufgearbeitet werden, besonders nicht die Kindheitserinnerungen, die ja sowieso nicht unbedingt so gewesen sind, wie man sich erinnert.
Die anderen meinen, alles was einen heute beschäftigt und nicht loslässt, gehört verarbeitet.
Wieder andere sagen: analysieren nein, aber gut damit umgehen und leben lernen.
Ich für mich habe am ehesten den dritten Weg eingeschlagen. Ich bin mir der Gefühle bewusst, die auftauchen, wenn ich an bestimmt Ereignisse und Erlebnisse zurückdenke. Mittlerweile weiß ich auch warum gerade diese Gefühle auftauchen. Von Schuldzuweisungen habe ich mich distanzieren können – aber ich bin nicht dafür, dass ich allein die Verantwortung für meine Erinnerungen übernehmen soll. Schließlich war ich Kind, und die Erwachsenen haben so einiges verbockt. Also soll die Verantwortung, wie mit mir umgegangen und was mir zugemutet wurde auch schön bei den Erwachsenen bleiben.
Mit den Folgen und Konsequenzen dieser Erinnerungen lerne ich noch immer umzugehen, aber einige Erfahrungen haben einfach meinen Charakter mitgeprägt, und der ist nur schwer veränderbar, besonders, wenn man psychisch nicht gesund ist.
Mankos sind zum Beispiel:
ich mach meinen Selbstwert von der Meinung anderer abhängig
ich versuch es jedem recht zu machen
ich spreche kaum über meine Gefühle, Ängste, usw.
ich versuche die Starke zu geben
zeige kaum wenn es mir schlecht geht und versuche es zu vertuschen
ich gebe mich unnahbar und wirke manchmal arrogant
versuche alles besser zu machen, als der Durchschnitt
ich muss allein mit meinen Problemen fertig werden und darf niemand anderen damit behelligen
Ich habe noch einiges zu lernen!