Ich stehe um 5.30 auf und helfe meinem Mann im Stall. Manchmal mit meinem Sohn, wenn er schon munter ist, ansonsten ist das Babyphone dabei. D.h. ich bin ständig auf zwei Sachen konzentriert und muss oft das Arbeiten unterbrechen. Wenn mich mein Sohn nicht braucht, helfe ich bis ca. 6.45. Dann richte ich das Frühstück, kümmere mich um meine Kinder. Meine Tochter muss ich meist aufwecken um 7.30. Dann schauen, dass sie frühstückt und fertig machen für den Kindergarten. Wenn mein Mann fertig ist im Stall, passt er auf den Kleinen auf und ich bringe meine Tochter mit dem Auto in den Kindergarten. Anschließend erledige ich wenn notwendig noch den Einkauf. Zu Hause übernehme ich dann den Kleinen und erledige die notwendigste Hausarbeit – oft erst, wenn der Kleine schläft, da er zur Zeit sehr viel Aufmerksamkeit fordert. Dann schaue ich, dass ich Pause machen kann, weil es mir sonst zu viel wird. um 11.30 koche ich meistens was einfaches – je nachdem wie ich drauf bin, und um ca. 12.15 fahren entweder mein Mann oder ich los, die Große vom Kindergarten abholen. Nach dem Essen und Nachmittags mache ich eigentlich nicht mehr so viel aktives, weil ich nicht genug Energie hab, neben den Kindern noch was zu machen. Hilft der Schwiegervater abends nicht im Stall, helfe ich halt so gut es geht noch ein wenig mit, was mich wenn das über einige Tage geht doch überfordert. Abends hängt die ganze Familie noch ein wenig vor dem TV oder wir spielen mit den Kindern, lesen vor,… bringen die Kinder zu Bett. Meist ein jeder ein Kind, und meistens schlafen wir dann natürlich auch gleich mit ein. So endet mein Tag dann um 20.30.
Wenn nicht, nutze ich die Zeit bis zum Müdewerden noch, um in meinem Blog zu schreiben, oder halte mich in entsprechenden Foren auf. Die einzige Zeit, die ich wirklich für mich habe, und nicht ständig für jemanden da sein muss und ungestört bin. Und am nächsten Tag geht’s dann wieder von vorne los.
Unterbrechungen bringen Arzttermine, oder mal ein Treffen bei den Nachbarn oder Verwandten bei bestimmten Anlässen. Die Besuche meiner Mutter drei-viermal im Jahr bringen auch einiges an Änderungen meiner Tagesstruktur. Hie- und da gibt’s noch mal einen Einkaufsausflug mit der Familie.
Meine Tagesstruktur ist so recht stabil, bis auf die Spontaneität meiner Kinder natürlich. Aber das ist auch gut so, denn so werde ich doch gefordert aus meinem Trott auszubrechen und muss auch mal aktiv und spontan sein. Wenn das von mir ausgeht, klappt das auch ganz gut. Fühle ich mich aber fremdbestimmt – ist es Stress für mich. Auch oben genannte Unterbrechungen sind einfach nur Stress für mich.
Somit führe ich ein sehr kleines und bescheidenes Leben. Aber ich bin zufrieden! Ich hab das Glück eine eigene Familie zu haben. Und das ist weit mehr, als andere mit meiner Erkrankung oder ähnlichen Krankheiten, haben.