Gedanken und Berichte

schizoid ?

Da das Thema bei einer Diskussion in einem Forum aufgekommen ist, frage ich mich, ob ich nicht auch eine schizoide Persönlichkeitsstörung habe. Immerhin, war dies auch angedeutet in meiner ersten Entlassungsdiagnose. Akute Psychose mit schizoidem Anteil. Ich habe mich dazu heute wieder einmal ein wenig schlau gemacht im Internet und muss sagen, ich erkenne mich in einigen Symptomen schon wieder. Die erforderliche Anzahl an Kriterien erfülle ich auf alle Fälle. Aber vielleicht ist alles ja auch nur Ausdruck meiner Depressionen. Ich werde mal meinen Psychiater befragen, was er davon hält. Ändern würde sich sowieso nix, was mein Leben und meinen Alltag betrifft – also könnte ich das auch nur so im Raum stehen lassen… Es würde mir vielleicht nur einen Hinweis geben, warum ich so bin wie ich bin. Damit hadere ich dann doch hin und wieder. Ich meine damit wirklich nur meinen Charakter – meine Persönlichkeit. Ich hab mich ja schon als Kind irgendwie „anders“ empfunden als andere Kinder; fragte mich, ob ich wirklich in meine Familie gehöre; habe mich kaum in Gruppen integriert gefühlt, hatte kaum Freunde, war eigenbrötlerisch, habe viel Zeit in meinen Tagträumen verbracht anstatt im richtigen Leben zu agieren, konnte mit den Themen anderer kaum was anfangen oder Gespräche führen,…

Mit den Jahren habe ich mir viele Fertigkeiten/Fähigkeiten antrainiert, damit ich nicht als scheu, arrogant, oder komisch gelte; einiges hat sich auch verloren mit der Zeit. Aber meine Grundbedürfnisse und -Empfindungen haben sich kaum geändert. Je ruhiger mein Leben (in jeder Hinsicht), desto besser! Ich habe gelernt: Small talk hat auch seinen Nutzen – also hab ich es mir antrainiert; minimale soziale Kontakte sind notwendig, damit meine Kinder nicht ausgegrenzt werden – also halte ich diese aufrecht und versuche zumindest passiv am Nachbarschaftsleben teilzunehmen, mit den Kindern eine Spielgruppe zu besuchen, am Vereinsleben meines Mannes minimal teil zu haben, auf Einladungen zu Festivitäten hin auch teilzunehmen,… Sprachlich ecke ich da manchmal an, oder ich weiß mich nicht gut auszudrücken, aber ich versuche immer wieder mich in Gespräche einzubringen oder auch mal zu initiieren. Oft gelingt mir das nur schlecht – und ich fühle mich ausgegrenzt. Aber, ich gebe nicht auf, versuche mich einzufühlen und hoffe dann mich adäquater einbringen zu können.

In punkto Kommunikation fühle ich mich eingeschränkt – fast behindert, zumindest, was mich als Privatperson angeht. Im Berufsleben trat dies nicht zum Vorschein, und meiner engsten Familie oder meinen Ärzten gegenüber auch nicht. Aber alles, was darüber hinausgeht, war und ist davon betroffen.

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