Egal wie sich mein Tag gestaltet, ob ich nachts viele Schlafunterbrechungen haben oder nicht, ich bin zur Zeit dauermüde. Ich stehe müde auf, hab mein Vormittagstief, mein Nachmittagstief und könnte um 18.00 Uhr wieder schlafen gehen. Dabei hatte ich schon Zeiten, da war es noch schlimmer. Ich rede hier nicht von Benommenheit als Nebenwirkung der Medikamente – sondern von schlichter Müdigkeit und Schläfrigkeit.
Ich weiß nicht mehr, wann ich das letzte Mal ausgeschlafen aufgewacht bin. Das liegt auf alle Fälle sehr lange zurück und zwar vor Ausbruch meiner Psychosen. Seither träume ich sehr intensiv. Die Träume sind sehr realistisch und sind wie „Arbeit“ für mich, sehr anstrengende Arbeit. Ich träume auch immer wieder das selbe von der Thematik her. Entweder reise ich wo hin und schaffe es nie anzukommen, oder es hat was mit meiner ehemaligen beruflichen Tätigkeit zu tun, und ich mache Fehler oder versage bei einer Aufgabe. Immer tauchen Personen aus meiner Vergangenheit auf, bis in meine Kindheit zurück. Manchmal kann ich auch tagsüber nicht von den Träumen abschalten – Ablenkung hilft, die ich ja durch meine Kinder habe.
Zur Zeit kommt es mir so vor, als ob mein Antrieb unter dieser ständigen Müdigkeit sehr leidet. Ich schaffe im Haushalt nur das aller notwendigste, muss mich schwer motivieren meinen Mann wenigstens halbstundenweise morgens im Stall zu helfen und mich aktiv mit meinen Kindern zu beschäftigen. Auch wenn mein Mann Kinderdienst in der Nacht schiebt und ich eigentlich ungestört schlafen kann, ist es keinen Deut besser. Dies Eisentabletten helfen auch nicht – ich lass sie mal weg bis ich wirklich wieder richtige Anämieanzeichen habe (habe sie ohnehin nur zweimal in der Woche genommen auf Anraten meiner Gynäkologin). Am Blutdruck kann es auch nicht liegen; der ist eher auf der höheren Seite.
Ich nehme mir vor: mehr Bewegung, mehr Trinken und das ganze Mal als November- und Wintertief zu betrachten. Wenn alles nur eine Nebenwirkung der Medikamente ist, muss ich mich da halt anpassen und es in mein Leben integrieren. Wenn es der Anfang einer Depression ist (mal beobachten) kann ich ja auch was dagegen tun. Hab eh bald Kontrolltermin.