Ich möchte mit einem erfreulichen Ereignis beginnen. Letztes Wochenende wurde mein acht Monate alter Sohn getauft. Ein Ereignis, an dem die engere Verwandtschaft wieder einmal zusammen gekommen ist. Was sonst nicht vorkommt, da meine Leute in Österreich leben. Der Zusammenkunft hab ich mit gemischten Gefühlen entgegen gesehen. Ich hab mich sehr darauf gefreut, wusste aber auch, dass es für mich eine sehr anstrengende Zeit werden würde, und ich wahrscheinlich unter Nachwirkungen leiden werde.
So schön es ist Besuch im Haus zu haben, es bringt meine Alltagsroutine gehörig durcheinander – und das bedeutet Stress für mich. Einfach jemandem den ganzen Tag um sich zu haben, sich nach jemandem zu richten, sich zurückzunehmen, keine Zeit für sich zu haben, der Geräuschpegel ist ein deutlich höherer usw. Das alles ist für mich Stress – für die meisten Leute natürlich nicht. Dazu kommt, dass mein Sohn am Zahnen ist, und die Nächte sehr beschwerlich gewesen sind.
Meine Mutter kam schon eine Woche vorher und hat mir sehr geholfen, und das Haus geputzt und auch mal gekocht und mir die Kinder abgenommen. Das war mir eine Riesenhilfe. Mein Bruder und seine Lebensgefährtin haben sich dann am Wochenende auch schon mal selbst bedient – was auch eine Erleichterung war, weil unkompliziert. Trotzdem hab ich es am Samstag gemerkt: ich hatte starke Konzentrationsprobleme und Wortfindungsstörungen. Energiemäßig hab ich mich gegen Ende der Woche auch immer leerer gefühlt. Ich muss gestehen, als alles wieder wie immer wurde, mein Alltag wieder einkehrte, habe ich die Ruhe genossen und gemerkt, wie gut mir das tut.
Heute kann ich sagen, die befürchteten Nachwirkungen sind ausgeblieben. Keine psychotischen und keine depressiven Anzeichen vorhanden. Es war also eine gute Zeit und es war schön, wieder mal beisammen gewesen zu sein.